Magnum Tandem Trike Montage

So ähnlich sollte es aussehen ...

Steintrikes Magnum Prototyp.

... und so wurde es dann:

Mein Magnum im Urlaub.

2004-12-01

Die zwei Pakete mit meinem Tandem-Rahmensatz sind angekommen.

Zwei kompakte Pakete für einen kompletten Tandem-Rahmensatz.

Es stellt sich der selbe Effekt ein, von dem verschiedene andere Steintrikes-Kunden angesichts der Pakete auch berichteten: Das soll alles sein? Ob da nicht was vergessen wurde?

Abends die Pakete ausgepackt: Es scheint alles da zu sein.

Das größere Paket nach dem Öffnen.

Verpackungstechnisch besonders interessant ist, daß die beiden mittleren Rahmenteile zusammen mit den Sitzen und den Sitzbespannungen sowie den beiden Tretlagerauslegern im kleineren Paket Platz fanden.

Das kleinere Paket nach dem Öffnen.

Erstmal den vorderen Rahmenteil ausgepackt.

Vorderer Rahmenteil, weitgehend verpackt. Vorderer Rahmenteil, halb verpackt. Vorderer Rahmenteil, ausgepackt.

2004-12-02

Bis jetzt eine ernsthafte Macke am Rahmen entdeckt, die aber vermutlich nicht weiter schlimm ist, weil sie an einem Rohrende ist, das in einem anderen Rohr verschwindet. Unklar, ob das vor dem Einpacken oder auf dem Transport passiert ist.

Rohr am Ende eingedellt und Pulverbeschichtung beschädigt. Rohr am Ende eingedellt und Pulverbeschichtung beschädigt; Blick direkt aufs Rohrende.

Außerdem noch zwei kleine Macken am mittleren Rahmenteil und zwei am Lampenhalter des Stoker-Auslegers (wofür braucht der eigentlich einen Lampenhalter?)...

Pulverbeschichtung beschädigt 1 Pulverbeschichtung beschädigt 2 Pulverbeschichtung beschädigt 3 Pulverbeschichtung beschädigt 4

Die Schweißnähte sind keine herausragenden Schönheiten, aber sehen ordentlich aus. Die Biegungen der Lenkerrohre wirken etwas gequält (Rohrbiegemaschiene nicht optimal?) und der Stokerlenker ist ganz minimal nicht plan, ist aber wohl vernachlässigbar.

Die Lenkung ist, anders als sonst bei Steintrikes, weniger Greenspeed-artig, zwar gekreuzte Spurstangen, aber mit einem "Vorbau", der den Lenker gegenüber dem Lenkerlenklager (ein richtiges) deutlich nach hinten versetzt. Die Spurstangen sind an zwei (nochmal verbundenen) Auslegern befestigt, die vom Vorbau nach vorne weggehen.

Vorderer Rahmenteil, ausgepackt, upside down.

Ein positiver Effekt des Vorbaus ist, dass man die Lenkerneigung einstellen kann. Die Ausleger erlauben vermutlich einen engeren Wendekreis als die Greenspeed-artige Befestigung der Spurstangen am Lenker.

Lenkung geradeaus. Lenkanschlag rechts. Lenkanschlag links.

Die Sitze, die mittleren Rahmenteile und die Tretlagerausleger.

Sitze, Bespannung.Rahmenteil zwischen Captains Sitzhalterung und Stokers Tretlagerbereich.Tretlagerausleger und vorderer Rahmenteil Stoker.

2004-12-05

Einen Sitz bespannt. Die Gummischnur ist verdammt kurz. Damals beim Greenspeed war sie viel zu lang, aber hier paßt sie haarscharf – nachdem man ca. eine Stunde lang wie ein Berserker millimeterweise an jeder Öse Schnur nachgeschoben hat. Dafür sind die Enden der Schnur sehr schön verwahrt. :-)

Sitz Unterseite von schräg unten. Sitz Unterseite von hinten. Sitz, Blick auf die Sitzfläche. Sitz, Blick auf die Sitzfläche von schräg oben. Sitz von der Seite. Sitz von der Seite/schräg unten.

2004-12-06

Antwort von Robert Stein auf meine blöden Fragen bekommen.

2004-12-12

Morgens Anruf von Thomas Seide von Bike Revolution, dem Steintrike-Generalimporteur für Österreich und Deutschland. Er hat angeboten als Ausgleich für den Transportschaden an dem einen Rohrende (das montiert nicht mehr zu sehen ist) Schutzblechhalter und Schutzbleche zu schicken. Sehr freundlich und fair, auch wenn ich die Schutzbleche nicht mehr brauche, ich habe inzwischen welche bei Thorax, den Herstellern von Tangens und Sinus, gekauft. Die längere Gummischnur will er sofort schicken.

Den Rahmen erstmals teilweise zusammengesteckt, vorher Schutzwachs in die Rohre gesprüht. Verbindungen passen alle gut (mit dem bei der Greenspeed in der Montageanleitung gelernten Trick, die Schrauben von der anderen Seite in die Klemmstelle reinzuschrauben und mit Hilfe eines zwischengeklemmten Blechs den Spalt etwas aufzuweiten).

Abends von Michael König (nicht zuletzt Dank mir Greenspeed-GT3-Fahrer) Tretlagergewindeschneider und -nachfräswerkzeug geliehen bekommen.

2004-12-13

Endlich die nötigen Löcher in die Kellerdecke gebohrt und den Rahmen vollständig zusammengesteckt. Testweise eine Scheibenbremse montiert. Leitungsführung wird schwierig. Habe leider bei ebay drei Julies mit unterschiedlichen Bremsgriffen ersteigert, da muß also noch eine her, damit ich die Griffe vorne paarig machen kann. Und ich muß dringend die Einstell-Unterlegscheiben von Magura mitbestellen.

2004-12-14

Ein Bild vom Rahmen gemacht und vorhandene Teile gesichtet.

Das erste mal komplett zusammengesteckt.

2005-01-01

In den letzten zwei Wochen einiges gemacht, aber nicht gleich hier aufgeschrieben. Tretlager montiert, nach mißlungenem Experiment mit vier Kettenblättern für Rechts-rechts-Kettenführung entschieden doch eine konventionelle Links-rechts-Kettenführung zu machen. Kurbeln und Kettenblätter gesichtet, vier passende rechte Kurbeln für 110er Lochkreis gefunden, 2 mal 170 lang, 2 mal 175 (eigentlich bräuchte ich statt 170 eher 165, aber die sind so schwer zu kriegen). Die Kurbeln fuer die linke Seite auf Linksgewinde umgeschnitten: Gewindebohrer durch (sah schon ganz gut aus), Epoxykleber ins Gewinde gekleistert, aushärten lassen, nochmal Gewindebohrer. Sieht gut aus, mal sehen ob's hält. Das 62er Kettenblatt wieder demontiert, nachdem das absehbar mit 24 als kleinstem nicht zu schalten sein würde. Jetzt ist als größtes ein 55er drauf, das müßte auch reichen. Pedale beim Captain montiert.

Rahmen mit Tretlagern. Stoker-Tretlager. Nachgeschnittenes Linksgewinde in ehemals rechter Kurbel.

Die Längere Gummischnur für die Sitze ist gekommen. Sitznetze gewaschen, weil sie deutlich nach (viel) kaltem Rauch rochen (verriecht zwar auch von selbst, aber in welchem Zeitraum?). Beide Sitze mit der Gummischnur gespannt, diesmal ging das richtig gut.

Verlegung der Bremsleitung ausprobiert. Die zuerst vorgesehene Variante wie bei den Greenspeed-Bowdenzügen an den Spurstangen befestigt funktioniert wegen den extremen Lenkeinschäge und den dadurch bedingten extremen Winkeln nicht. Mit dem Winkelabgang (den ich noch von den HS-66-Griffsets übrig habe) am Nehmerzylinder kann man eine sehr schöne U-förmige Schleife über die Spurstangen und Ausleger legen. Bremse danach mit mäßigem Erfolg entlüftet, Anleitung gelesen, nochmal entlüftet. Problem beim Entlüften ist die geringen Kapazität des Ausgleichbehälters der Bremse, daher mit einer aufgeweiteten Dosierkanüle und einer Spritze einen voluminöseren Ausgleichsbehäter gebaut, der mit Presspassung in der Verbindung zwischen Ausgleichsbehälter und Geberzylinder stecken bleibt.

Vorderradbremse, Lenkung geradeaus. Vorderradbremse, Lenkung eingeschlagen links. Vorderradbremse, Lenkung eingeschlagen rechts. Vorderradbremse, Winkelabgang am Nehmerzylinder. Vorderradbremse entlüften, schräg von vorne. Vorderradbremse entlüften, schräg von hinten. Hilfsaufsatz Ausgleichsbehälter zum Entlüften.

Die Feststellbremse habe ich dann doch an den Stokerlenker montiert (auf dem ersten Bild vom kompletten Rahmen oben sieht man den Betätigungshebel noch am Lenker des Captains), weil das das spätere Zerlegen des Rades deutlich erleichtert.

Feststellbremse.

2005-03-29

In den letzten zwei Monaten das eine oder andere gemacht, aber nicht gleich hier aufgeschrieben :-) . Laufräder eingespeicht, zwei der drei Bremssättel mit Distanzscheiben ausgerichtet, vorher Aufnahmen mit Fräswerkzeug bearbeitet. Bremsscheibenaufnahme an der Hinterradnabe montiert, Bremsscheiben ringsum montiert. Mich entschlossen, die Dreigangnabe mit dem Drehschalter zu schalten, mal sehen wie das funktioniert. Sitzwinkel und Trelagerausleger eingestellt (nach den vom Greenspeed und Alleweder abgenommenen Maßen). Pedale beim Stoker montiert. Vordere Kette aufgelegt (huch! die Kettenlänge paßte auf Anhieb). Hinteres Schutzblech provisorisch angeheftet, Schutzblechhalter (dank nochmal an Thomas Seide und Robert Stein) provisorisch eingesteckt – passen; muß nur noch entscheiden, ob zwei Arme für meine langen Schutzbleche reichen und eine Verlängerung auf den linken Halter basteln für Tacho-, Rückspiegel- und weitere Halter.

2005-05-19

Endlich!

Heute die erste Proberunde mit dem Tandem gedreht, nachdem ich letztes Wochenende die drei Scheibenbremsen zum funktionieren gebracht habe (Geber, Leitungen und Nehmer rekombiniert, entlüftet, montiert).

Im Wesentlichen funktioniert alles wie es soll ... ausser meinen Frauensleut, das merkwürdige Kommentare abgab ("Muss ich da jetzt immer mittreten? Ich hätte längst mal mit treten aufgehört!") und einer Rahmenverschraubung, die ich anscheinend nicht richtig festgezogen hatte, wodurch die Stokerin durch Ruckeln den hinteren Rahmenteil nach links oder rechts schrägstellen konnte ...

Am Anfang (ohne Stoker) habe ich dann auch verstanden warum der Prototyp auf der Spezi 2004 Sonntags einen deutlich verbogenen Stokerlenker hatte -- das Teil läuft doch ziemlich weit innen in der Kurve nach. Die Stokerrückspiegel haben sich auch schon als gefährdet geoutet ...

Die inverse Megarange-Billigschaltung schaltet auch zufriedenstellend.

Alles in Allem: Ein erfreulicher Abend.

Und ich kann es alleine von der Kellerdecke abhängen, durch die Kellertür bugsieren, die Rampe hoch, und durch das Gartentor – solange keiner davor parkt.

Nachtrag 2008-03-25

Als recht hartnäckiges Problem erwies sich noch die Rahmenklemmung unter dem Sitz des Captains. Einerseits verbog sie die Klemmschrauben, so da&slig; man denken müßte, sie sei zu fest angezogen, andererseits kippte trotz heftiger Entfettungsmaßnahmen bis zum Einkleben der Röntgenfilstreifen noch mehrfach der Stokersitz zur Seite. Das verbiegen der Schrauben hatte mehrere gebrochene Klemmschrauben zur Folge.

Gebrochene Schraube. Miese Klemmung

2006-01-08

Und dann habe ich es erstmal schnell (<huestel/>) fertiggebaut, und dann damit Urlaub gemacht. Der Urlaub erlitt zwar auf Grund unserer miesen Kondition eine ungeplante Verkürzung (wir kamen nicht über die Großglockner-Hochalpenstraße rüber, also umgedreht und zurück zum Auto) und es gab auch ein paar Ausfälle (vorderer Werfer gebrochen, nur zwei Gänge in der Nabenschaltung (falsches (zu kurzes) Schaltkettchen), Sitzgummischnur durch Kette zersägt (Sitz wohl flacher als vom Konstrukteur vorgesehen, kein Kettenschutzrohr, evtl. zu geringe Sitzspannung), ...), aber alles in allem hat sich das Konzept bewährt, wir waren ziemlich schnell und sehr entspannt unterwegs.

Auf dem Campingplatz

Ein paar Bilder vom Start der Tour gibt es bei Kurt Fischer.

2008-03-26 (größtenteils geschrieben im Sommer 2007)

Wir scheiterten an der Großglockner-Hochalpenstraße ... Aber das ist ein anderes Thema.

Die Abfahrt von etwas über 2000 m mußten wir ein mal unterbrechen, um die Bremsen abkühlen zu lassen (trotzdem zeigen die Scheiben jetzt hübsche Anlauffarben).

Hintere Bremsscheibe mit Anlauffarben

Unten auf dem Campingplatz fiel mir abends eine rostige Stelle am Quer-Rahmenrohr (Vorderachse) auf, bei genauerem Hinsehen war da ein Riß.

Rahmenriß Rahmenriß Rahmenriß Rahmenriß

Wir beschlossen vorne nur noch einseitig zu Bremsen (auf der unbeschädigten Seite) und fuhren, wie geplant, zum Auto zurück.

Wir haben dann noch zwei oder drei Tagestouren ohne Gepäck unternommen und im Herbst (2005) habe ich das defekte Rahmenteil ausgebaut und zu Bike-Revolution geschickt. Thomas Seide hatte mir mitgeteilt, daß die Geometrie meines Magnum vom zu diesem Zeitpunkt aktuellen Serienstand abwich und vom beschädigten Rahmenteil abgemessen werden müsse. Ich erklärte, es sei nicht eilig (vielleicht ein Fehler).

Zur Ursache wurden zwei Erklärungen angeboten, nämlich daß die hydraulischen Bremsen zu stark gewesen seien (wenn die werksseitig angebotenen mechanischen Bitex-Scheibenbremsen wirklich so schwach sein sollten, daß man die Räder nicht zum Blockieren bringt, halte ich sie für ungeeignet für diese Anwendung) und das alte Schweißgerät ... aber das sei jedenfalls zukünftig kein Problem, denn ich käme jetzt in den Genuß der inzwischen verwendeten höherwertigen Stahlrohrqualität.

Es zog sich dann bis zum März (2006), bis ich das neue Rahmenteil erhielt. Statt der Beilaghülsen aus Alu und Röntgenfilm waren jetzt welche aus weichem Kunststoff dabei, die Verbindungsbleche zwischen Rahmenlängs- und -querrohr haben einen Überstand, dessen Funktion sich mir nicht erschließt und es scheint ein Blech aufgedoppelt zu sein.

Neues Rahmenteil mit Verstärkungsblech von oben Neues Rahmenteil mit Verstärkungsblech von unten

Die Achsschenkel (meine alten, ich hatte sie nicht demontiert) waren nur vormontiert (Lenklager nicht eingestellt, nicht gekontert) und die Spurstangen lagen lose bei. Die Rahmenklemmstellen, von denen mir Thomas Seide noch erzählt hatte, er habe Robert Stein überzeugt, sie zukünftig in M8 statt M6 auszuführen, weil die Schrauben unter ungünstigen Umständen (z.B. bei mir) zu sehr verbogen werden, waren wieder M6. Und die Aufkleber fehlten.

Es dauerte dann etwas, bis ich Zeit fand mich wieder um das Tandem zu kümmern. Ich begann zunächst das Vorderteil zu komplettieren. Da ich Jemandem im Kontext einer anderen Diskussion zeigen wollte, wie der Achsschenkel eines Trikes aussieht, machte ich ein paar Bilder – auf einem davon entdeckte ich einen Riß ... (April 2006)

Achsschenkel mit Riß am Bremsarm Achsschenkel mit Riß am Bremsarm Achsschenkel mit Riß am Bremsarm

Reklamiert, meine Unzufriedenheit betont und Verstärkungen gefordert. Und eigentlich hätten Hersteller oder Importeur das auch entdecken können, hätten sie danach gesucht, die Achsschenkel waren schließlich lange genug bei ihnen.

Etwa zu diesem Zeitpunkt stieß ich zufällig auf Bilder von einem Steintrike, bei dem der Achstummel, der am Achsschenkel angeschweißt das Rad aufnimmt, gebrochen war (auf dem dritten Bild zur Verdeutlichung des Steifigkeitssprungs mein intakter Achsschenkel).

Achsbruch bei ein Steintrikes-Solo-Trike Achsbruch bei ein Steintrikes-Solo-Trike: Bruchfläche Ursprüngliche Magnum-Vorderachse

Etwas früher hatte ich jedoch schon gehört, daß die Achsschenkelkonstruktion geändert wurde, um den Radausbau zu erleichtern: Statt eines eingeschweißten Achsstummels (erkennbar ein Drehteil) wurde lediglich ein Rohrstück angeschweißt, das eine handelsübliche Maschinenschraube aufnimmt. Durch die neuen Achsschenkel kam ich nun in den Genuß dieser Änderung, was mein Vertrauen in die Haltbarkeit der Achsstummel wieder deutlich erhöhte. (Aber merkwürdig ist schon, daß 12er Vorderachsen, die bei Greenspeed und ICE/Trice an Tandems halten, bei Steintrikes mehr als ein mal am Solorad brachen.)

Thomas Seide sagte mir zu, die Achsschenkel zur Spezi 2006 (Ende April) mitzubringen. Dort erklärte er mir dann, sie hingen beim Zoll fest. Einige Wochen später hatte ich sie – ohne Verstärkungen und nicht pulverbeschichtet, sondern lediglich lackiert. Reklamiert, meine wachsende Unzufriedenheit betont. Ein paar Monate später (August 2006) hatte ich dann die Achsschenkel, die endlich in etwa so aussahen, wie ich mir das vorgestellt hatte. Dann fehlte mir aber erstmal wieder länger die Zeit am Tandem weiterzumachen.

Als ich dann endlich wieder Zeit fand, begann ich die hochwertigen Lenklager, die ich zwischenzeitlich besorgt hatte, zu montieren. Beim Nachfräsen der Sitze im Rahmen zeigte sich, daß das nicht nur dringend nötig war (Rohr unrund durch Schweißverzug), sondern auch noch nie geschehen war. Nun ja, Steintrikes hatte ja auch ein Lager mit deutlich erkennbaren Pittings (nach ca. 500 km Laufzeit) wieder montiert, als sie meine alten Achsschenkel in das neue Rahmenteil montierten.

An dieser Stelle vielleicht noch eine Anmerkung zum Sitz des "Gabelkonus" – Steintrikes verwendet hier ein gebogenes und gewelltes Federstahlblech, nicht wie üblich eine definierte Passung auf einem festen Stahlteil größeren Durchmessers (das bei der normalen Fahrradgabel Teil des Gabelkopfs ist). Das mag gut und dauerhaft funktionieren, die Montage jedoch ist mit üblichem Steuersatzwerkzeug unnötig kompliziert, da das zum Aufschlagen des Gabelkopfes üblicherweise verwendete Rohr (zumindest in der Ausführung von Campa, die wir haben) mit dem Federstahlring kollidiert. Zum Glück hatte ich noch ein eigentlich etwas zu großes Rohr rumliegen, das über den Federstahlring paßte.

Nach einer weiteren längeren Pause versuchte ich den Rest zusammenzusetzen. Das gelang allerdings nicht ohne Probleme und an einem Punkt gar nicht. Die neuen Beilaghülsen für die Rahmenklemmungen waren zu dick (das war mir schon im Mai 2006 aufgefallen), nach Rücksprache mit Thomas Seide kürzte ich sie, mit etwas Wasser als Gleitmittel ließ sich dann auch der Tretlagerausleger montieren. Bei der Montage der Spurstangen (Februar 2007) fiel auf, daß die Spur des neuen Rahmenteils wohl etwas breiter ist, als die des alten, die Spurstangen waren zu kurz. Hat immerhin den Vorteil, daß der Wendekreis kleiner wird. Vor allem aber paßten die Spurstangen nicht an den Auslegern der Achsschenkel vorbei, an denen sie befestigt sind. Nachdem ich mich davon überzeugt hatte, demontierte ich die Achsschenkel wieder und verglich sie mit den originalen (und mit den unverstärkten ungepulverten Ersatzachsschenkeln Nr. 1). Die originalen waren nicht spiegelbildlich, anders als die anderen Paare. Dies teilte ich mit der üblichen Unmutsbezeugung Thomas Seide mit. Nachdem ich ihn zwei oder drei E-Mails später von der Sachlage überzeugt hatte, sagte er mir schnellstmöglich Ersatz zu, der auch recht zügig kam. Nur lackiert, nicht pulverbeschichtet, und wesentlich weniger verstärkt als das vorherige Paar. Ich wollte erstmal wissen, ob es jetzt endlich paßt und hab erstmal die Klappe gehalten.

Ich hatte Thomas Seide, der bei jeder Reklamation anbot mir eine Entschädigung zukommen zu lassen, z.B. einen Rabatt auf Fahrradteile, meinen Wunsch mitgeteilt, ein Paar der neuen Hohlachsen für Schnellspanner, die er als Option anbieten wollte, zu bekommen, was er mir auch zusagte. Als die einige Wochen nach den Achsschenkeln noch immer nicht da waren hakte ich nach und wir vereinbarten Übergabe bei der Spezi 2007. Dort fragte ich ihn und es stellte sich heraus, daß er gedacht hatte , ich hätte nach den Achsschenkeln gefragt; die Hohlachsen werde es nicht geben, denn sie hätten bei ihm am Solotrike nicht gehalten. Ein interessantes Detail dabei: Als Thomas Seide dachte, ich hätte die Achsschenkel noch nicht erhalten, wollte er sie suchen, er hatte eine Kiste mit mehreren Achsschenkeln dabei, anscheinend bin ich nicht der einzige, der die als Ersatzteile braucht.

Bei der ersten ernsthaften Probefahrt, zwei Tage mit Minimalgepäck, erwiesen sich die Vorderradreifen als völlig abgefahren – nach etwas über 500 km Laufleistung. Die guten Comp-Pools, <schnueff/>. DieUrsache (verstellte Spur, aber: wodurch? wann?) blieb unklar.

Alles in Allem: Ärgerlich.

Ein Zwischen-Resümee

Würde ich das mit dem Steintrikes-Magnum-Rahmensatz-Kauf nochmal so machen? Nein. Verschiedenes nicht. Der Rahmenbruch selbst ist das kleinste Problem. Das kann passieren, und ich hatte auch vor dem Kauf von Rahmenbrüchen bei Steintrikes gehört – und trotzdem bestellt. Aber angesichts meiner zu knappen Zeit wäre rückschauend eines der beiden Greenspeed-Tandems, die seit dem Kauf bei Ebay durchliefen, wohl die bessere Wahl gewesen (trotz der Farbe, trotz der starren Sitzwinkel, trotz des knappen Platzes für Gepäck). Ich kann im Moment auch nicht so recht einschätzen, ob die Rahmen- und anderen Brüche bei Steintrikes der Vergangenheit angehören, seit der Produktion meines Tandems wurde vieles verändert, der Rahmen des aktuellen Tandems sieht auch ganz anders aus (greenspeedartiger). Aber es ist Steintrikes bzw. Bike-Revolution bisher auch nicht gelungen aus mir trotz des Rahmenbruchs wieder einen zufriedenen Kunden zu machen, dazu ist einfach zu viel schiefgelaufen.

Nachdem ich Thomas Seide im Spätsommer 2007 nochmal eine lange E-Mail mit diesem Stand der Dinge geschrieben habe, hat er mir angeboten, daß ich einen komplett neuen Rahmen auf dem aktuellen Stand bekomme. Ich könne mir eine der Farben aus der aktuellen Palette aussuchen (meine damalige Wunschfarbe gehört natürlich nicht dazu). Ich fragte wegen verschiedener Sonderwünsche, die an meinem bisherigen Rahmen erfüllt worden waren (paßt mein Schwerlastgepäckträger, passen meine breiteren Sitze, könnte man nicht doch die evtl. noch beim Pulverbeschichter vorrätigen Reste meiner Wunschfarbe auftragen? ... ansonsten halt schwarz, von den anderen Farben paßt keine zu lila und pink) und in Bezug auf meine Links-rechts-Kettenführung bekam ich auch wieder eine Extrawurst gebraten (mit rechts-rechts kriege ich nicht genug Übersetzungsbandbreite zusammen)

Der Ersatzrahmen

Kurz vor Weihnachten 2007 kam dann der Rahmen. Es ist wirklich viel verändert gegenüber meinem bisherigen. Der Mittelteil ist ein fest verschweißtes Dreieck (wie bei Greenspeed), die Sitzwinkelverstellung funktioniert jetzt wie bei allen aktuellen Steintrikes ohne die Rahmenklemmung lösen zu müssen, die Synchronkette wird über eine exzentrisch gelagerte Rolle gespannt, nicht mehr durch Tretlagerverstellung, usw.

Im März 2008 habe ich dann den alten Rahmen demontiert und den neuen an die Kellerdecke gehängt. Als erstes zeigte sich, daß Thomas Seides Unkenrufe zu recht erschallt waren: Die Sitze passen nicht – die Querstreben sitzen an anderen Stellen. Als weitere unerwartete Komplikation erwies sich das Umwerferrohr auf dem Stoker-Tretlager, es hat 32 mm Durchmesser, nicht 28,6 mm wie vorher. Mein Gepäckträger paßt nicht (und von dem zwischendurch versprochenen neuen Gepäckträger ist nichts zu sehen und nicht mehr die Rede).

Neuer Rahmen Vorderer Sitz paßt nicht Hinterer Sitz paßt nicht Gepäckträger paßt nicht

Thomas Seide sagte mir auf meine diesbezügliche Mail sofort zu, daß ich in "genau drei Wochen" neue Sitzgestelle geschickt bekäme (hmm, bei genauem Nachrechnen ist das der erste April, ob mir das zu denken geben sollte?). Eigentlich hatte er ja Anfang Januar geschrieben, daß er für mich neue Sitzgestelle bestelle und sie bei der nächsten Fahrt zu Steintrikes mitbringe, so daß er sie mir sofort schicken könne ...

Eingebüßt habe ich die V-Brake-Sockel für die Feststellbremse, die Streamer-Halterung, exakt zu meiner Ausstattung passende Zugführungen, mehrere Flaschenhalter-Gewinde, den nach meinen Vorgaben angebrachten Dynamohalter (es wird schwierig an dem neuen Rahmen den Dynamo massefrei zu montieren, außerdem war meine Befestigung dafür ausgelegt ggf. zwei Dynamos zu montieren und auch bei nur einem für Rechts- wie Linksanschlag tauglich), den vom Hersteller auf meine Beladung ausgelegten Gepäckträger (ich werde wohl versuchen ihn hinzufummeln, aber das ist halt wieder zeitraubendes Gebastel) ...


Zuletzt aktualisiert: 2008-03-31
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